ICH (in-corporated human being) = KOERPERVERNUNFT ???

Mein letztes Denkangebot auf diesem Blog ist ueber ein Jahr alt. Es passiert mir immer wieder, dass mir zu den Aspekten, die ich auf einer meiner Seiten thematisieren moechte, lange Zeit keine Idee kommt. Das haengt auch mit der Koerpervernunft zusammen, die mich erst in Gang setzt, wenn etwas Entsprechendes auftaucht.

Eigentlich bin ich heute nicht mehr mit meiner Entscheidung einverstanden, einen Blog zu eroeffnen, der sich mit KOERPERVERNUNFT beschaeftigt. Nicht nur weil der Terminus viele traditionellen Sollbruchstellen einschlieszt, sondern vor allem auch weil ich mir unter KOERPERVERNUNFT nur etwas recht Bruchstueckhaftes vorstellen kann. Sie ist eine fantasierte Idee ohne ausschlieszlich fiktional zu sein, denn es gibt ja Sensorierbares, das ich dieser Idee zuordnen kann. Sie bezeichnet wohl auch organische Funktionen meines Koerpers, die ich nicht merken kann. Sie scheinen sich irgendwie mit Merkbarem zu verbinden und das zu wirken, was ich als Impuls empfinde. Das was sich fuer mein ‚handeln‘ aus diesen Funktionen ergibt, tue ich und die Folgen habe auch wieder zu tragen. ‚handeln‘ und ‚Folgen tragen‘ wiederum kann ich sensorieren und erinnern.

Fuer die Funktion KOERPERVERNUNFT sammle ich Denkstoff, naemlich das, was ich sehe und empfinde. Dies gilt fuer jede Entscheidung. Ich moechte mein ‚entscheiden‘ eigenstaendig treffen. D. h. ich moechte fremde Ideen nicht uebernehmen. Wenn mir jemand sagt, mach es doch so wie ich, dann klappt das nicht. Ich kann nicht einfach nachmachen, was andere tun. Ich kann hoechstens hinsehen, was jemand tut und mit ihm darueber sprechen und dann ueberlegen, ob das, was er in seiner bestimmten Situation tut, fuer mich eine Moeglichkeit zu handeln in meiner anderen Situation ist. Die Ratschlaege, die andere mir geben, kann ich also nicht 1:1 uebernehmen. Das was jemand tut, ist fuer mich eine Anregung bzw. Pertubation, aus der ich wieder etwas anderes mache.

Fuer die meisten Menschen sind derartige kleinste Unterscheidungen unerheblich, bzw. sie werden nicht bemerkt. Mir aber gibt es zu denken, wenn mich ein freundlicher Mensch auffordert, etwas so zu tun, wie er es tut. Auch ich ging einmal davon aus, dass es so etwas wie nachmachen gibt. Doch inzwischen steht für mich fest:  ich kann es nicht. Als ich es von meinen Schuelern verlangte, scheiterte ich. Kopieren kann ich schon, aber nicht nachmachen. Wieder so ein Unterschied: Ich kann kopieren, wie jemand geht, aber ich kann nicht nachmachen, wie er geht (nicht machen zu gehen wie er). Kopien sind eben nie das Original und wenn jemand sagt, mach es doch so wie ich, geht er im Unterschied zu mir davon aus, das das Gleiche, was ihm gelungen ist, auch mir gelingen muesste. Doch ich kann nur geduldig zulassen, was ICH tut.

Ich bastle mir dazu meine eigenen Konzeptionen und folge dem Prinzip: Die Idee KOERPERVERNUNFT ist ein philosophisches Angebot zur authentischen Neukonzeption des Eigenen, die ohne Uebernahme von Fremdem auskommt. Dies macht mir ‚entscheiden‘ angenehm.

Die von mir verwendete Definition von ICH stammt von Rolf Reinhold.

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